Zurück in Matala (nach einer schneereichen Überfahrt in den Süden der Insel und über den Schnee staunenden Kretanern) kamen wir zum zweiten Mal im Hippie-Dörfchen Matala an. Der (halb)stillgelegte Campingplatz war voller Menschen, die alle vor dem erneuten Wintereinbruch flüchteten. Wir suchten uns ein Plätzchen und klopften direkt mal an einen Nachbar-Bus, um zu fragen, ob wir uns nicht die Steckdose teilen könnten. Drinnen saßen zwei sympathisch aussehende Mädels und spielten Karten. Klar können wir uns den Strom teilen! Und schon ist man im Gespräch...
Der Abend dieses Tages sollte ein besonderer werden, auch wenn er sehr unscheinbar begann. Wir saßen gemütlich mit Alex und Diana im Plastikbomber im Schein einer farbwechselnden LED-Lichterkette und daddelten so vor uns hin, als es plötzlich klopfte. Ein Kopf kam durch die Tür zum Vorschein. „Ihr habt da drin ja Partybeleuchtung! Wir haben Wein, können wir rein kommen?“ Klaro können sie rein kommen! Hier war auf jeden Fall noch Platz für zwei weitere Personen, so dachten wir zumindest. Aber weit gefehlt, denn durch die geöffnete Türe kamen uns gleich doppelt so viele Menschen entgegen – darunter auch die beiden Mädels von vorhin. Acht Personen in einem Van? Kein Problem! Wir rutschten zusammen und so saßen wir eng gedrängt im Plastikbomber – bewaffnet mit Wein und Raki.
Der Abend startete so schnell, dass wir es noch nicht mal schafften, die Vorstellungsrunde fertig zu bekommen, als die ersten schon auf den Bänken standen und zu Kölscher Karnevalsmusik tanzten. Neben der glühenden Köllnerin Diana waren nämlich auch noch die beiden in Bonn lebenden Karnevalsfans Nele und Matze unter uns. Die Niederländerin Tanja und die sechste im Bunde Mareike – Spitzname „das Brett“ – ließen sich von der Karnevals-Begeisterung schnell anstecken und so fand nach viel Gesang und Tanz zu später Stunde auch noch eine Versteigerung von Dianas FC-Köln-Schal statt (Tanja hat zugeschlagen).
Die Gruppendynamik war beeindruckend offen, persönlich, ausgelassen und einfach witzig. Dieser grandiose Abend ging für einige von uns quasi nahtlos in den Morgen über, denn nach einer kurzen Nacht trafen wir uns wieder bei Diana und Alex. Wir lagen gemütlich herum und diskutierten das ein- oder andere Weltproblem, als Tanja kam, um noch Restschulden der Versteigerung zu begleichen: Mit einem Sixpack Bier! Naja gut, dann gestalten wir den Tag eben ein bisschen um. Flo und Alex gingen nochmal einkaufen, kamen mit einer Raki-Pistole wieder zurück und der Tag lief entsprechend weiter. So verbrachten von den acht Teilnehmenden des Vorabends fünf Leute erneut den ganzen Tag im Plastikbomber: Alex, Brett, Diana, Flo und Anna.
Dieser Tag war prägend für die darauffolgenden 6-8 Wochen und leitete für uns eine neue Ära ein, denn wir verstanden uns in dieser Fünfer-Gruppe so gut, dass wir beschlossen gemeinsam weiter zu reisen. Teilweise zu fünft, teilweise zu dritt – der Flo und ich mit dem Brett.
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