Blog-Layout

Glück

Flo • Juli 07, 2021

...oder die Macht der Musik?

Man könnte behaupten, es wären die Zufälle, die eine Reise zu einem Erlebnis machen, das Schicksal und Glück – oder vielleicht doch nicht?

Unsere nächste Geschichte beginnt mit einem Revival: Anlässlich ihres 30sten Geburtstags hatte Caro beschlossen, Erinnerungen an ihre alten Familienurlaube wiederaufleben zu lassen und wir sind mit ihr in ein Restaurant ans Meer gefahren – das Hinterste war es damals, ganz am Ende der Straße, noch nach all den Campingplätzen. Und genauso ist es auch bis heute geblieben, ebenso wie das lauschige Ambiente direkt am Strand, das dieses kleine Fischrestaurant zu unserer Wahl für den Abend machte. Wohlgemerkt: Es lag mit seinem Eck genau an den einzigen sieben Metern Strand kurz vor den Klippen, die, anders als die kilometerweit mit Liegestühlen bepflasterten restlichen Strandabschnitte, als „Spiaggia libera“ bezeichnet ohne Eintritt oder Pauschale der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung stehen. (Schon absurd, was der Tourismus anrichtet…)


Dass es sich um einen öffentlichen, freien Strand handelt, war aber vermutlich auch der Grund, dass sich dort eine schätzungsweise 10-15 Personen starke Gruppe eingefunden hatte, bunt gemischt und von der Windel bis hin zu grauen Haaren mit allen Generationen vertreten. Und: Sie hatten eine Gitarre dabei! Während wir also frittierte Scampi, Trüffeltagliatelle und Muscheln in Weißweinsoße genossen, klang von draußen immer wieder der ein- oder andere Gitarrenakkord nach drinnen – sofern er nicht von der gutgemeinten, klassisch-italienischen Restaurant-Beschallung übertönt wurde ;)


Bis weit nach Sonnenuntergang saßen wir da, ließen uns Weißwein munden und führten so angeregte Gespräche, dass wir gar nicht bemerkten, wie sich das Restaurant so stark leerte, dass wir schlussendlich - schon weit bevor wir unser letztes Glas leeren konnten – durch die Blume höflich gebeten wurden, den Abend wohl woanders fortzusetzen. (Wer kanns verübeln, immerhin spielte an dem Abend noch Italien sein EM-Spiel!)


Die letzte Flasche sollte also am Strand zu Gemüte geführt werden. Keine schlechte Idee, war es doch draußen noch warm und angenehm genug, um locker noch eine Weile sitzen bleiben zu können. Und immerhin war da ja noch die Familie mit Gitarre, deren Lieder wir den Abend über nie voll auskosten konnten..! Ich bat also den Musiker der Gruppe, ob er uns nicht noch eine Kostprobe seines Könnens zum Besten geben könne.


„Eigentlich wären sie schon am Gehen“ – lautete die Antwort, „aber auf eine Runde käme es wohl nicht mehr an, er müsste nur mit dem Rest der Gruppe absprechen, ob das für sie auch passen würde“, die – wie sich herausstellte – gar keine typisch italienische Großfamilie, sondern eine sich gerade besser kennenlernende Gruppe Menschen war, die sich gemeinsam in ein Co-Housing-Projekt stürzen wollen, also als Gemeinschaft eine alternative Form des Zusammenlebens etablieren wollen.


Solche Projekte waren uns nicht unbekannt, im Gegenteil – spannende und interessante Wohnideen wie diese hatten schon vorher immer wieder unsere Neugierde geweckt - und während Caro und Flo noch einmal loszogen, um sich erfolgreich um Feucht-Fröhlichen Nachschub für die ganze Gruppe zu kümmern, kamen wir schnell mit Chiara ins Gespräch, die über einen Freund in der Gruppe an dem Abend ebenfalls neu mit dazugestoßen war. Sie war es auch, die Daniele „El Presidente“ dazu überredete, immer noch einen und noch einen und noch einen weiteren Song anzustimmen (was dieser mehr als gerne jederzeit gekonnt und virtuos erfüllte) und uns PJ sowie Maria, den Ruhepol und „Vice-President“ der Gruppe vorstellte.


Es dauerte nicht lange, bis auch wir aufgefordert wurden, etwas aus unserem Repertoire zum Besten zu geben und wir entschieden uns für „Wagon Wheel“ und Bob Dylan – die einzigen beiden Lieder, die wir uns auswendig zutrauten. Ihre Wirkung verfehlten sie aber keineswegs – und schon kurz darauf fanden wir uns wieder zwischen drei- und mehrstimmigen Protestsongs, wenig ernst gemeinten italienischen Song-Covers berühmter Klassiker (samt spontan-Übersetzungen von Chiara ins Englische) und jeder Menge freier Interpretationen und Improvisationen von El Presidente.

Kurzum: Alle Beteiligten waren so begeistert vom Verlauf des Abends, dass es niemand bei einer Nacht belassen wollten und wir kurzerhand von Chiara am nächsten Tag zu ihnen zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen wurden.


Und auch wenn es bei alkoholgeschwängerten Abmachungen oft anders verläuft: Beide Seiten blieben ihrer Zusage treu und so fanden wir uns keine 24 Stunden später auf einem weitläufigen Anwesen kurz außerhalb der Stadt wieder, wo bereits ein knisterndes Grillfeuer und aufs feinste mit Zitronen und ital. Kräutern gefüllter Fisch auf uns warteten.


An diesem Abend durften wir auch den Rest der Gruppe kennenlernen und, nun bereichert durch Marco am Akkordeon(!) und unsere eigenen Instrumente, erwartete uns eine Nacht des wunderbaren Zusammenseins, großartigster Stimmung, schönsten Momenten gemeinsamen Musizierens und traumhaften Erinnerungen an gemeinsames Tanzen, Singen und Feiern.



  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button

An diesem Abend durften wir auch den Rest der Gruppe kennenlernen und, nun bereichert durch Marco am Akkordeon(!) und unsere eigenen Instrumente, erwartete uns eine Nacht des wunderbaren Zusammenseins, großartigster Stimmung, schönsten Momenten gemeinsamen Musizierens und traumhaften Erinnerungen an gemeinsames Tanzen, Singen und Feiern.


Wir hoffen, Erlebnisse wie diese werden nicht die letzten unserer Reise sein und freuen uns jetzt schon darauf, Chiara und den Rest der Gruppe eventuell in ihrer Heimat am Gardasee wiederzutreffen.



von Anna 01 Mai, 2022
"Florian, do you like tea?"
von Flo 30 Apr., 2022
Unterwegs mit Krissi in der Ägäis*
von Flo 22 Apr., 2022
Am 22. April 22 war der Tag gekommen: Wir hatten den Punkt der Reise erreicht, an dem wir am weitesten von unserer Heimat entfernt waren. Und es hätte kein malerischerer Spot sein können: Unter gelb blühenden Pusteblumen-Bäumen parkten wir Rusty in einem kleinen Wäldchen direkt am Strand - ganz im Süden der Türkei. Eine kleine Schildkröte kreuzte unseren Weg, im Sand markierten wir den "Weitesten Punkt" künstlerisch mit einem Kompass.
von Anna & Flo 21 Apr., 2022
„Rustikal“ beschreibt es ganz gut. - Ein Blogeintrag aus zwei Perspektiven
von Flo 20 Apr., 2022
Oh, diese Trommeln!
von Flo 19 Apr., 2022
Teil 4 unserer Zeit in und um Istanbul: Die Köstlichkeiten im Land des Çays
Weitere Beiträge
Share by: