Nachdem wir Peloponnes einmal komplett durchquert hatten (siehe "Schluchten, Strände, Ruinen und eine Hobbitwanderung" ...) stand endlich Athen auf dem Plan. Endlich deshalb, weil das ja schon irgendwie zu so einer Griechenlandreise dazu gehört, die Hauptstadt. Die ersten zwei Adjektive, die mir zu der Stadt einfallen sind: kalt und laut. Kalt repräsentiert die Stadt natürlich nur für einen sehr kleinen Zeitraum im Jahr. Aber den hatten wir ziemlich gut erwischt. Laut repräsentiert die Stadt dagegen vermutlich zu jeder Jahreszeit ziemlich gut. Athen ist voller Menschen, und das auch ohne die vermutlich unzähligen Touristen, die die Stadt noch zusätzlich im Sommer unsicher machen.
Das mussten wir auch bei unserem Versuch, ein bisschen Straßenmusik zu machen, feststellen. Nach 800 Metern Suche in der Einkaufsmeile, auf denen dicht an dicht unzählige Straßenkünstler standen (alle sehr laut verstärkt), fanden wir in einem kleinen Eckchen noch einen Platz. Gut gelaunt legten wir los…
...nur leider hörte uns niemand :D wir waren ohne Verstärker unterwegs und kamen gegen den Trubel um uns herum einfach nicht an. Das hat uns allerdings keinesfalls die Laune verdorben. Es hatte etwas skurril Witziges, in Athen zu sitzen, Musik zu machen und einfach komplett unterzugehen in der Szenerie.
Unser Nachtquartier – einen Parkplatz außerhalb der Stadt – teilten wir uns in der ersten Nacht noch mit unseren Lieblings-Niederländern Hedwig und Thijs (siehe "Ein Zettel an der Windschutzscheibe"), die, als sie erfuhren, dass wir gerade in Athen angekommen waren, kurzerhand ihre Pläne, die Stadt zu verlassen, noch während der Fahrt hinaus änderten und uns zu einer wirklich letzten Reunion nochmal für einen Abend trafen.
Athen ist neben kalt und laut aber auch sehr, sehr faszinierend! Es gibt so viele Ruinen und Artefakten, dass man meinen könnte, die Athener wissen gar nicht mehr wohin damit. So findet sich zum Beispiel an mancher U-Bahn Haltestelle zwischen Rolltreppen und Getümmel eine große Halle voller Vitrinen mit Artefakten aus dem Jahre 400 v. Chr. Und das ganz ohne Eintritt! (Natürlich bis auf die Fahrkarte…) Die Stadt platzt förmlich vor lauter historisch wertvoller Bauten und Ruinen – und das bunt gemischt inmitten der modernen Gebäude und Geschäfte. Man kann sich in aller Ruhe in ein kleines Café setzen und – gewärmt von einem Heizstrahler – die über 2000 Jahre alte Akropolis von Weitem betrachten. Natürlich haben wir uns die Akropolis nicht nur von Weitem angesehen, sondern an einem der wenigen Sonnentage in ihrer ganzen überwältigenden Größe von Nahem erkundet. In Kombination mit dem am Vortag besuchten Akropolis-Museum gingen wir mit vielen beeindruckenden Anekdoten und Geschichten vom Berg hinunter in Richtung Hafen, um zu unserem Winterquartier Kreta überzusetzen. Zusammen mit vier anderen Reisenden mit ähnlichen Plänen verließen wir auf der Party-Fähre das griechische Festland und kamen 9 Stunden später auf der größten Insel des Landes an. Und mal wieder blieben wir viel länger als gedacht...
Aber das ist eine andere Geschichte!
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