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McGyver lässt grüßen

Flo • 20. März 2022

Kurzbeitrag: It’s getting hot in here!

Es war soweit – der Winter beinahe vorüber und damit die beste Zeit um – na klar: Eine Standheizung in unserem Bus nachzurüsten! Was auch sonst, wenn es wieder wärmer wird!


Nachdem wir uns monatelang mit den kalten Winterbedingungen im verfrorenen Griechenland auseinandergesetzt hatten, bangten wir weiteren kalten Wochen in der Türkei und auf der Rückreise in Bulgarien und Rumänien entgegen. Und außerdem sind griechische Werkstätte einfach verdammt günstig. Was für uns trotz der nahenden Sommermonate ein Grund war, unser Reisemobil um eine Heizung zu erweitern.


Nachdem wir es auf Kreta bereits geschafft hatten, den Anschluss unserer Zweitbatterie an die Lichtmaschine nachzurüsten (und damit stromtechnisch unabhängig zu werden), waren die Grundvoraussetzungen gelegt, nun auch eine Heizung einbauen zu können.*


Wir hatten es gemeistert, uns auf die Insel Kreta bereits eine China-Standheizung liefern zu lassen (konnten sie dort nur nicht einbauen (lassen), denn – wen wunderts – Kretaner haben eher wenig Ahnung im Einbau von Autoheizungen ;) und waren nun auf dem Festland, motiviert durch vorherige positive Erfahrungen mit griechischen Werkstätten, das Projekt in Thessaloniki in Angriff zu nehmen.


Den Einbau ohne Werkzeug, Garage, Ansprechpartner oder die Möglichkeit, stundenlang nach Anleitungen oder Tutorials im Internet zu suchen, komplett alleine durchzuführen (und dabei an Dieseltank oder -leitung von Rusty herumzupfriemeln) trauten wir uns nicht zu. Aber mitbekommen, wie das so funktioniert, das wäre schon cool. Und siehe da, der Leiter der Werkstatt, die uns empfohlen wurde, stimmte unserem Vorschlag, beim Einbau dabeisein und über die Schulter gucken zu dürfen mit den Worten „Klar, wir sind ja nicht in Deutschland“ schmunzelnd zu!


So kam es, dass man in einer abgelegenen Werkstatt im Industriegebiet Thessalonikis einen kompletten Tag über vier paar Beine unter Rusty hervorgucken sehen konnte: Zwei von uns und zwei von den Mechanikern, deren Handgriffe wir ganz genau und fasziniert studierten, während wir alle zusammen unter unserem Bus lagen. (Sehr zur Erheiterung des Werkstattmeisters)


Am Ende des Tages dann auch der erwünschte Erfolg: Die Standheizung lief! Und wir waren um einiges Know-How reicher (sodasss wir uns nun durchaus in der Lage fühlen, das auch einmal selbst hinbekommen zu können).

Wir waren überglücklich: Als ein gewaltiger Meilenstein in Puncto Freiheit und Unabhängigkeit auf vier Rädern markierte dies nun endgültig das Ende unserer (Zwangs)Besuche auf Campingplätzen! Denn trotz des nahenden Frühlings musste die Standheizung dennoch dann noch einige Male für wohlige Stimmung im Bus sorgen…

Aber das sind andere Geschichten!


Hier gibts noch ein paar mehr Bilder

*A propos Nachrüsten: Haben wir erwähnt, dass unser Bus ein leerer Transporter war, als wir losgefahren sind? Bzw ein Transporter voller Umzugs-Gerümpel (wie Staubsauger oder Malerequipment), aber für die Reise lediglich eine Isomatte (bei der sich bald herausstellte: Mit Loch!) und zwei Schlafsäcke zu unserer Ausrüstung gehörten?

Keinerei Verstausystem für unser Gepäck, keine gemütliche Bettkonstruktion und eine nicht vorhandene Wärmedämmung machte uns bereits zu Beginn der Reise in Dänemark zu schaffen. Blickschutz durch Vorhänge gab es erst Monate nach unserem Aufbruch beim zweiten Zwischenstop in Havixbeck. Campingtoilette oder Wohnwagen-Sanitär-Komfort? Fehlanzeige! Eigentlich kamen alle Erweiterungen zu unserem Bus (wie zum Beispiel auch die grünen Rallyestreifen) erst nach und nach dazu. Und eine vernünftige Kochnische oder einen Tisch besitzen wir immer noch nicht.

Aber so ist das eben: Wir hatten die Wahl, unser Reisebudget und freie Zeit in einen fancy Busausbau zu investieren – oder aber sofort aufzubrechen, alles unterwegs in Angriff zu nehmen und dadurch länger reisen zu können. Und offensichtlich war ganz klar, auf was da unsere Wahl fiel.

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