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Es geht auch noch kleiner!

Anna • Jan. 05, 2022

Unterwegs mit Bella, Nicki... und Uschi

Tendenziell sind wir, was die Größe unserer fahrbaren Unterkunft angeht, normalerweise deutlich unter dem Schnitt aller anderen Reisenden, die wir treffen. Abgesehen natürlich von den Fahrradfahrern…. UND auch abgesehen von Bella und Nicki! Bei unserem ersten Matala-Aufenthalt treffen wir die beiden auf einem stillgelegten Campingplatz. Bzw eigentlich treffen wir die drei, denn die riesige Hündin Uschi ist auch mit von der Partie. Zwei Menschen also und ein ziemlich großer Hund. Und wo wohnen die? Klar! In einem stinknormalen, unausgebauten, alten Kombi. Sitze hinten raus, Matratze rein, Gepäck in die Dachbox, die 80 Liter Gasflasche vorne in den Beifahrerraum und ab dafür! Ein beeindruckendes Unterfangen! Diese beiden unkomplizierten und fröhlichen Menschen sind ein Paradebeispiel für den wunderbaren Satz „Warum eigentlich nicht?“. Es waren weder viel Zeit, noch viele Ersparnisse da, aber dafür der Wunsch, mal raus zu kommen. Und so besorgten sie sich ein Auto und fuhren einfach los. Die langjährige Begleiterin von Nicki musste natürlich mit und so hat es sich die alte Hundedame im Auto ganz wunderbar bequem gemacht. Aus 3 Wochen wurden 6 und aus 6 Wochen noch ein paar mehr, bis sie – wie wir – auf Kreta strandeten und eigentlich gar nicht mehr so richtig zurück wollten.


Gleich am ersten Abend saßen wir gemeinsam am Lagerfeuer – zusammen mit Giulio, den wir ebenfalls an dem Tag kennen gelernt hatten - und verstanden uns so gut, dass wir spontan beschlossen, ein Stück zusammen weiter zu fahren. (Naja eigentlich hatten wir beschlossen, zusammen auf dem Campingplatz zu bleiben, aber am nächsten Tag kamen Bauarbeiter und haben den stillgelegten Campingplatz wieder belebt, daher...).

So fuhren wir die Küste entlang und verloren gleich am nächsten Morgen den guten Giulio, der als digitaler Nomade mit festen Arbeitszeiten einen etwas anderen Tagesrhythmus hat, schon um 7 Uhr morgens in Richtung Westen weiterfuhr und uns damit abhängte. Wir dagegen verbrachten den Morgen auf einem gemütlichen Perser-Teppich[1], den die beiden auf dem Boden ausgerollt hatten, und frühstückten in der Sonne. Danach gab es noch Mate-Tee nach traditioneller Zubereitung und so strich der Tag in guten Gesprächen dahin, bis es plötzlich Abend war ...naja, dann bleiben wir halt noch einen Tag. Dieser nächste Tag verlief allerdings ähnlich, und so waren wir nach der Bekanntschaft mit einem nach Kreta ausgewanderten Iren, ein paar Akro-Yoga-Übungen am Strand, einem gemeinsamen Workout und Baden im Meer am nächsten Abend immer noch am gleichen Spot und saßen gemeinsam am Lagerfeuer, während ein leckerer Eintopf über den Flammen köchelte (danke an den Chefkoch Nicki!).

Nach diesen wunderschönen ungeplanten Tagen am Meer ging die Reise weiter gen Westen. Nicki und Bella waren mit Bekannten verabredet und uns erwarteten schon Diana, Alex, Rusty und Bunte (siehe Blogeintrag Wiedersehen macht Freun(d)e).


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Nachwort:

Hier könnte die Geschichte vorbei sein, aber wir haben unsere jeweiligen Bekanntschaften einfach zusammen geschmissen und als große Gruppe ein paar Tage gemeinsam in der Nähe der Küstenstadt Rethymno verbracht. Viele Bierchen, Abende mit tiefen Gesprächen, einer gemeinsamen Schluchtenwanderung, einer Stadterkundung und sogar einem Finanzworkshop vom Alex (der so was beruflich macht) löste sich die Gruppe zumindest temporär wieder auf und jeder reiste seiner Wege. Uns verschlug es zum zweiten Mal nach Matala, dem Ort, an dem wir Bella und Nicki getroffen hatten. Und auch diesmal würden wir dort wieder auf besondere Menschen treffen... aber das ist eine andere Geschichte.

[1] So klein das Auto auch war, so viel Kram hatten die beiden dabei! Was wir ihnen an Platz voraus hatten, haben sie an Gepäck locker wieder gut gemacht. Neben dem großen Teppich und der 80 Liter Gasflasche, mehreren Wasserkanistern und einer Menge Werkzeug war gleich noch eine ganze gusseiserne Wok-Station mit dabei, mit der uns der leidenschaftlichen Hobbykoch Nicki das ein oder andere ganz wunderbare Abendessen zauberte.

Eine Scheibe abgeschnitten von den Zweien und ihrer unternehmungslustigen Unbedarftheit haben auch wir uns bei der Begegnung - und dadurch nicht nur unseren Wasservorrat aufgestockt und den Beifahrer-Fußraum als hervorragende Vorratskammer eröffnet, sondern nach einer langen Zeit des Vergleichs mit perfekt ausgebauten Campingmobilen wieder ein bisschen was von der unkomplizierten Mentalität der Beiden auf uns abfärben lassen.

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